Governance

Governance

Die Altstoff Recycling Austria Aktiengesellschaft (ARA AG) wurde am 05.02.1993 gegründet und ist seit 01.10.1993 als Sammel- und Verwertungssystem gemäß § 29 AWG 2002 in Österreich tätig.

Die ARA verfolgt die Entpflichtung von Verpackungen zu nachhaltig kostengünstigen Lizenztarifen. Sie ist dem Non-Profit-Prinzip verpflichtet und steht im Eigentum der von der Verpackungsverordnung (VVO) betroffenen Wirtschaft. Mit den Bescheiden des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (heute: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie; BMK) vom 21.12.2017 wurde die weitere Genehmigung zum Betrieb von Sammel- und Verwertungssystemen für Haushalts- und Gewerbeverpackungen bis 31.12.2027 erteilt.

[GRI 2-1]

Eigentümer:innen­struktur der ARA und ihrer Töchter

Die Eigentümer:innenstruktur der ARA stellt die Drittelparität der drei Interessengruppen Verpackungshersteller:innen, Abfüller:innen/Abpacker:innen/Importeur:innen und Handel ebenso wie die Gleichgewichtung aller Packstoffe gemäß § 2 (6) VVO sicher. Aktionäre der ARA zum 31.12.2022 waren:

80,02 %*3,33 %*3,33 %*3,33 %*3,33 %*3,33 %*3,33 %*st(Altoff Recycling Austria Verein)ARA Verein Verein Österreichischer Kunststoff KreislaufARO Holding GmbHPTP Pro Glas GmbHPro-Metall VereinVerein Getränkekarton AustriaVerein für Holzpackmittel *Werte gerundet
[GRI 2-1]

Die Vereinsvorstandsmitglieder des ARA Vereins werden gemäß der Drittelparität der drei Interessensgruppen alle drei Jahre im Zuge der ordentlichen Generalversammlung gewählt. Der gewählte Vereinsvorstand bildet gemäß den Statuten des ARA Vereins gleichzeitig den Aufsichtsrat der ARA AG. Den Vorsitz des Aufsichtsrates und seine Stellvertreter:innen bekleiden der Vereinspräsident und dessen Stellvertreter:innen.

[GRI 2-10, 2-11]
*Für die Packstoffe Keramik, textile Faserstoffe, Materialverbunde und Packstoffe auf biologischer Basis

Die ARA Gruppe setzt sich zusammen aus der nicht börsennotierten ARA AG und ihren sechs Tochterunternehmen ARAplus GmbH, Austria Glas Recycling GmbH, DiGiDO GmbH, ERA GmbH, Digi-Cycle GmbH und recyclinginvest GmbH. Dabei sind im Gegensatz zur ARA vier Tochterunternehmen auf Gewinnerzielung gerichtet. Ziel dieser Tochtergesellschaften ist es, die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zur Risikostreuung zu stärken sowie das Serviceangebot für die ARA Lizenzpartner:innen und im Drittgeschäft zu erweitern.

ERA Elektro Recycling Austria GmbH (ERA)

Die ERA befindet sich zu 51 % im Eigentum der ARA, ist ein genehmigtes Sammel- und Verwertungssystem für Elektroaltgeräte, Altbatterien und -akkus und bietet die Übernahme sämtlicher übertragbaren Verpflichtungen für Hersteller:innen, Händler:innen und Importeur:innen von Elektrogeräten sowie Batterien aus der österreichischen Elektroaltgeräte- und der Batterienverordnung. Das Unternehmen ist aufgrund von bestehenden zivil-, gesellschafts- und verwaltungsrechtlichen Bestimmungen ebenso wie die ARA dem Non-Profit-Prinzip verpflichtet.

Austria Glas Recycling GmbH (AGR)

Austria Glas Recycling ist ein Tochterunternehmen von ARA AG (51,0%), Stoelzle Oberglas GmbH (24,5%) und Vetropack Austria GmbH (24,5%). Das Non-Profit-Unternehmen organisiert die Sammlung und Verwertung von Glasverpackungen als genehmigtes Sammel- und Verwertungssystem gemäß Verpackungsverordnung. Austria Glas Recycling sorgt für die ökonomisch tragfähige, ökologisch hochwertige und für Bürger*innen und Betriebe praktikable Weiterentwicklung des österreichischen Glassammelsystems und stellt ihr Sammel- und Verwertungssystem gemäß §30 AWG mitbewerbenden Unternehmen zur Verfügung. Finanziell getragen wird das Glasrecyclingsystem von den Altglaserlösen der Glaswerke und den Lizenzbeiträgen von Unternehmen, die Glasverpackungen in Österreich auf den Markt bringen.

ARAplus GmbH (ARAplus)

Die ARAplus ist auf Gewinnerzielung gerichtet und gliedert sich in drei Geschäftsbereiche, die als Profitcenter betrieben werden.

Entpflichtungsservice: Dieser Geschäftsbereich nimmt die Vertriebsaufgaben der gesamten ARA Unternehmensgruppe wahr, wobei der Schwerpunkt in der Betreuung der Entpflichtungskund:innen liegt.

Stoffstrommanagement: Dieser Geschäftsbereich agiert vor allem im Bereich Entsorgungslösungen für Gewerbe und Industrie, Transport, Logistik und thermische Verwertung von Produktions- und sonstigen Abfällen.

Digital: Der Geschäftsbereich fungiert als IT-Serviceanbieter mit dem Schwerpunkt Abfallwirtschaft. 2021 wurde die Fokussierung auf die Kernkompetenzen vor allem im Bereich der umfassenden Digitalisierung der Abfallwirtschaft fortgesetzt. Der Geschäftsbereich Digital dient dabei als Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Softwarelösungen gemeinsam mit der Tochtergesellschaft DIGIDO GmbH (DiGiDO) sowie für die Umsetzung der ARA Digital Roadmap.

DiGiDO GmbH (DiGiDO)

DiGiDO, zu 100 % eine Tochtergesellschaft der ARAplus, entwickelt und betreibt Internetplattformlösungen, die einen effizienten, sicheren und geschützten Informationsaustausch zwischen ERP-Systemen im Schüttgutverkehr anbietet – beispielsweise in Abfallwirtschaft, Bau und Transportwesen. Mit Hilfe von DiGiDO wird auch im Kerngeschäft der ARA die Digitalisierung des Informationsaustausches gemäß der ARA Digital Roadmap mit Sammlern, Sortierern, Gemeinden sowie Gemeindeverbänden weiter ausgebaut. Die Gesellschaft ist auf Gewinnerzielung gerichtet.

Digi-Cycle GmbH (Digi-Cycle)

Das digitale Info- und Incentive-System Digi-Cycle ist ein Joint Venture der ARAplus und der Saubermacher Dienstleistungs AG zur Steigerung der Sammelquote. Mit der App Digi-Cycle werden die Chancen der Digitalisierung genützt, um Konsument:innen Sicherheit bei der richtigen Entsorgung von Abfällen zu geben und die Motivation zur Mülltrennung zu steigern.

recyclinginvest GmbH (recyclinginvest)

Die recyclinginvest GmbH ist eine gemeinsam von der ARAplus, Bernegger GmbH und Der Grüne Punkt Holding GmbH & Co KG in Bau befindliche Hightech-Sortieranlage für Leichtverpackungen aus Kunststoff und Metall. Mit der Sortierkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr spielt die Anlage ab 2024 eine Schlüsselrolle in der Erreichung des EU-Recyclingziels und kann 50 % der erforderlichen Sortierkapazität für Leichtverpackungen in Österreich abdecken. Damit leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Recyclingquoten bei Kunststoffverpackungen, die Österreich bis 2025 von aktuell 25 % auf 50 % verdoppeln muss.

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